Ein tänzerischer Aufruf zu mehr Respekt
Unter dem Motto „Haltung zeigen“, das die Internationalen Wochen gegen Rassismus (14.3. bis 27.3.2022) begleitete, organisierte die Kunstschule Monheim am Rhein eine Aktion, die sich tänzerisch mit Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzt.
Die getanzte Intervention der Kölner Tänzerinnen und Tänzer Adam Ster und Douglas Bateman des Michael-Douglas-Kollektivs sowie Brigitte Huezo und Elena Outi fand an verschiedenen öffentlichen Orten statt. Mit spontanen Performances auf den Pausenhöfen der Gesamtschule am Berliner Ring und des Otto-Hahn-Gymnasiums wurden Schülerinnen und Schüler von den Tanzenden und ihrer Message überrascht. Auf dem Ernst-Reuter-Platz fand die Aktion ein breites Publikum.
Vier tanzende, schwarze Figuren ohne Gesicht erleben Unsichtbarkeit. Es gelingt ihnen, sich zusammenzuschließen und durch die Freude an der gemeinsamen Bewegung Aufmerksamkeit und Akzeptanz zu erleben.
Die Performance mit dem Titel „(Un)sichtbar“ setzt sich auf zwei Ebenen mit dem Thema Rassismus auseinander: zum einen geht es um die Auswirkungen der mangelnden Repräsentation der Black, Indigenous und People of Color (BIPoC) im Allgemeinen. Zum anderen geht es um das Erleben von Gemeinschaft und Respekt in der Tanzkultur, die von People of Color geschaffen wurde.
„Die Reaktion einzelner Jugendlicher auf die tanzenden Figuren war besonders interessant. Zum Teil reagierten sie zu Beginn der Performance zwar sehr direkt und körperlich, nahmen die Figuren dann aber kaum noch als tanzende Menschen wahr. Die Intention der Tänzer ging also auf“, fasst Brigitte Schörmann, Programmleiterin des Jugendbereichs der Kunstschule als Initiatorin und Koordinatorin der Aktion, zusammen.
Am Ende sei es sogar vorgekommen, dass die Schülerinnen und Schüler die gleichen Tanzbewegungen wie die Künstlerinnen und Künstler ausführten. „Es ging uns vor allem darum, mit einem positiven Bild zu enden“, sagte Douglas Bateman, einer der Tänzer der Performance. „Da war dann ein positiver Austausch und eine gänzlich andere Atmosphäre als zu Beginn der Performance zu spüren“, sagte Brigitte Schörmann, für die die Performance ein voller Erfolg war.