Eine Ausstellung zum International Holocaust Remembrance Day 2022
Wie funktioniert das Erinnern und Gedenken an eine Person, von der es keine Fotografie gibt? Und nur spärliche Eckdaten? Und wie kann es gelingen, diese Person zu porträtieren? Was kann ein Porträt im Zusammenhang des Erinnerns und Gedenkens leisten? In einer Kooperation der Kunstschule und des Otto-Hahn-Gymnasiums arbeiteten zwei EF-Kunstkurse unter der Leitung von Anna Ultima Brockmann an einer Annäherung an das "unmögliche" Porträt. Jede Schülerin und jeder Schüler beschäftigte sich mit einer jüdischen Person, die in Monheim am Rhein während der Nazizeit verschleppt wurde. Die jungen Menschen recherchierten in verschiedenen Quellen, wie beispielsweise der Publikation "Erinnern statt Vergessen" (3. Auflage, März 2020, Stadt Monheim), zu dieser Person. Mit einer einzigen Ausnahme existieren keine fotografischen Zeugnisse von diesen Personen.
Künstlerische Unterstützung bekamen die Schülerinnen und Schüler von der bildenden Künstlerin Jin-Sook Chun. Es wurde experimentell erforscht, wie man sich dem Schicksal von Personen, die nur noch als "Blinde Flecken" Zeugnis der Geschichte ablegen, bildnerisch nähern kann, um ihnen dennoch ein Gesicht zu geben. Um eine Grundlage für diese malerische Herausforderung zu gewährleisten, studierten die Schülerinnen und Schüler die Proportionslehre des Gesichts und übten den Umgang mit Acrylfarbe auf weißem und schwarzem Untergrund.
Die Ausstellung der großformatigen Ergebnisse wurde anlässlich des International Holocaust Remembrance Day am 27. Januar eröffnet und war bis zum 30. Januar 2022 in der Altstadtkirche in Monheim am Rhein zu sehen. Zur Eröffnung sprachen Bügermeister Daniel Zimmermann, Brigitte Schörmann als Leiterin des Jugendbereichs der Kunstschule Monheim sowie zwei der beteiligten Schülerinnen und Schüler. Für die musikalische Begleitung sorgte Adrian Breuer.
In einer zweiten Station war die Ausstellung vom 16. März bis zum 30. März im Foyer des Otto-Hahn-Gymnasiums zu besichtigen.
Werke (Auswahl): Susanne Pierwoch, Porträt nach Paulina Olczewski; Talitha Lim, Porträt nach Pietro di Gregorio; Katharina Tillmann, Porträt nach Helene Wagner (geb. Herz)